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Die Villa Geipel
Die Villa war von 1925-1930 das Urlaubsdomizil des Romanisten und Sprachwissenschaftlers Victor Klemperer und seiner Ehefrau Eva.
Obwohl zum Protestantismus übergetreten wurde durch die Nürnberger Rassegesetze als Jude eingestuft. Sein Überleben verdankt er seiner arischen Frau Eva, die sich trotz Einschüchterungen nicht von ihm scheiden lies.
Über die NS-Zeit führte er genau Tagebuch und schrieb dort u. a. : "Evakuierung hiesiger Juden am kommenden Mittwoch, ausgenommen, wer über 65, wer das EK I besitzt, wer in Mischehen, auch Kinderloser, lebt. Punkt 3 schützt mich - wie lange?" 1935 wurde er aus seinem Amt als Professor an der TH Dresden gejagt und 1940 musste er auch sein Haus verlassen und in ein "Judenhaus" ziehen. Er schrieb: "Es fallen so viele rings um mich, und ich lebe noch. Vielleicht ist es mir doch vergönnt, zu überleben und Zeugnis abzulegen." Durch das Chaos nach den Bombenangriff auf Dresden am 13.02.1945 gelang ihm die Flucht vor der Deportation. Die über die gesamte NS-Zeit geführten Tagebücher sind ein einzigartiges Zeitdokument, bringen sie doch den Nachgeborenen den Alltag des Rassenwahns und seinen alltäglichen Wahnsinn näher. Victor Klemperer starb am 11.02.1960 in Dresden.
Die Villa Hähle
In der Villa Hähle wohnte von 1945-1960 der Maler und Mitbegründer des Pommerschen Künstlerbundes Franz Friedrich Christian Schütt.
In den 30er Jahren war er auch zeitweise dessen Vorsitzender, nachdem er zuvor die Kunstgewerbeschule in Stettin besucht hatte. Bei einem Bombenangriff auf Stettin im Jahre 1943 wurde das gesamte bisher geschaffene künstlerische Werk vernichtet.
Die Villa Anna
Vom 18.August- 01.September 1889 weilte der berühmte Komponist und Walzerkönig Johann Strauss in der Villa Anna.
Er schuf 15 Operetten darunter "Die Fledermaus", "Der Zigeunerbaron" und "An der schönen blauen Donau". Diese Operette ist nicht nur die inoffizielle Hymne Wiens sondern ganz Österreichs.
Von Emile Zola ist das Zitat überliefert: "Wir Schriftsteller zeigen der Welt, wie elend sie ist – Strauss zeigt uns wie schön sie sein kann".
Wie der sich im Besitz des Wiener Instituts für Straussforschung befindende Stammbaum der Familie Strauss belegt, war der Urgroßvater des Walzerkönigs Johann Michael Strauss, Jude. Nach den Nürnberger Rassegesetzen hätte die Musik des Vaters, als jüdischer Mischling zweiten Grades und auch des Sohnes verboten werden müssen. Da aber dessen Musik zu bekannt war, wurde Johann Strauss arisiert. Hierbei schreckten die braunen Machthaber auch nicht vor Urkundenfälschung zurück.